Brač - Bol, Murvica, Blaca
Bol
Bol (1000 Einwohner) ist der einzige größere Ort auf der Südseite und zugleich touristisches Zentrum der Insel Brač. Der Ort liegt an einem schmalen Uferstreifen unterhalb eines Höhenzuges mit den Bergen Vidova Gora (778 m) und Draževo Brdo (627 m).Bekannt ist der Ort vor allem durch seinen ungewöhnlichen Kiesstrand, der die charakteristische Form eines Horns hat und daher den Namen "Zlatni Rat" (Goldenes Horn) trägt. Die 600 m lange Halbinsel aus grobem Sand und Kies verändert im Lauf des Jahres mit den Meeresströmungen ihre Form. Dabei kann sie bis zu 30 m wachsen und ihre Lage um 20° verändern.
Bol: Zlatni Rat (2007)
Bol war bereits sehr früh besiedelt, da es hier die einzigen natürlichen Quellen auf der Insel gibt.
Im Ortszentrum steht die Kirche Sv. Gospa od Karmel (Unserer Lieben Frau vom Karmel) mit Gemälden des Künstlers Feliks Tironi aus Supetar. Sie wurde im 17. Jh. begonnen, aber erst 1778 im Barockstil vollendet.
In Ufernähe steht ein gotischer Palazzo mit gedoppelten Spitzbogenfenstern, der Renaissance-Palast der Familie Jelčić sowie ein Kastell aus dem 17. Jh.. Ebenfalls aus dem 17. Jh., jedoch nur noch teilweise erhalten ist der barocke Park der Familie Martinis-Marchi.
Bedeutendstes Bauwerk in Bol ist das Dominikanerkloster aus dem 15. Jh., östlich des Stadtzentrums auf einer Landzunge gelegen. Es wurde im 17. Jh. erweitert. Am Hauptaltar ist die "Madonna mit Heiligen" aus der Schule des Venezianers Tintoretto (16. Jh.) zu sehen. Sehenswert ist auch die bemalte Decke aus dem 16. Jh.. Im Kloster befindet sich eine Kunst- und Kulturhistorische Sammlung aus der Besiedelungsgeschichte Bols.
Bol: Dominikanerkloster (2007)
Neben dem Kloster steht die dreischiffige, altkroatische Kirche Sv. Ivan i Tudor (St. Johannes und Theodor) aus dem 10./11. Jh.. Davor befinden sich Mauerreste einer spätantiken Halle.
Links: Info Bol
Vidova Gora
Der Vidova Gora ist mit einer Höhe von 778 m der höchste Berg der adriatischen Inselwelt. Vom Gipfel aus hat man einen schönen Ausblick auf die Südseite der Insel und ihre Umgebung. Ein Restaurant lädt zum Verweilen ein.
Blick vom Vidova Gora auf Bol und die Insel Hvar (2007)
Der Vidova Gora kann in gut 2 Stunden von Bol aus bestiegen werden. Es werden jedoch auch geführte Bustouren angeboten. Mit dem Auto gelangt man über einen schmalen Teerweg auf den Berg. Er zweigt etwa 3 km oberhalb von Nerežišća von der Hauptstraße nach Bol ab und führt durch einen dichten, mit steigender Höhe immer lichter werdenden Kiefernwald bis zum Gipfel.
Murvica
Etwa 6 km westlich von Bol liegt der kleine Ort Murvica. Er war ursprünglich Kloster und Einsiedelei. Gut 20 Minuten Fußweg entfernt, von Kiefernwäldern umgeben, liegt die Drachenhöhle mit Wandbildern von Mönchen aus dem 15. Jh., die in der Höhle eine Kapelle einrichteten.Blaca
Die Einsiedelei Blaca befindet sich etwa 6 km landeinwärts westlich von Murvica. Sie wurde 1588 von drei Mönchen gegründet, die vor den Türken geflüchtet waren und hier zunächst in einer Höhle lebten. Neben der kleinen Kirche und dem Wohngebäude der Priester entstanden bald auch Unterkünfte für die Feldarbeiter, die nur für Unterkunft und Essen bei den Priestern lebten. Die Gebäude sind direkt in den Fels unterhalb eines Felsüberhangs gebaut und boten so Schutz vor Räubern.
Einsiedelei Blaca (2007)
Noch bis 1962 wurde die Einsiedelei als Kloster genutzt. Seither befindet sich in den Gebäuden ein Museum, das in den Sommermonaten besichtigt werden kann. Es beherbergt wertvolle Bilder und Schriften in glagolitischer Schrift, eine umfangreiche Bibliothek, eine Druckerei aus dem 19. Jh. sowie die historische Sternwarte des Mönches Don Milićević.
Das Kloster Blaca ist nur zu Fuß über steile, z.T. felsige Pfade zu erreichen. Von Murvica benötigt man dafür etwa 2 Stunden. Mit dem Auto kann man auf einem Kiesweg, der vom Fahrweg zum Vidova Gora abzweigt bis auf etwa 2 km an die Einsiedelei herankommen. Ebenfalls etwa 2 km lang ist der Weg von der Blaca-Bucht an der Südseite der Insel, die im Sommer von Bol aus mit Booten angesteuert wird. Vn hier wurden die Erzeugnisse des Klosters verschifft.