Dubrovnik - Stradun
Betritt man die Altstadt durch das Pile-Tor, so gelangt man direkt auf den Stradun (Placa), die Hauptschlagader der Altstadt. Er führt in gerader Linie zum Placa Luža und befindet sich an der Stelle, an der die alte Siedlung Ragusa durch einen Wasserarm vom Festland getrennt war. Der Boden besteht aus weißen Steinplatten, die durch Millionen Füße glatt gelaufen sind und wie eine Wasserfläche spiegeln.
Gleich hinter der Stadtmauer weitet sich der Stradun zu einem kleinen Platz. Hier befindet sich der große Onofrio-Brunnen, 1438-44 erbaut vom neapolitanischen Baumeister Onofrio della Cava. Gespeist aus einem unterirdischen Reservoir sicherte dieser Brunnen Ragusa bei Belagerung der Stadt die Wasserversorgung. Beim Erdbeben 1667 verlor der Brunnen seinen Figurenschmuck.
Dubrovnik: Großer Onofrio-Brunnen (2005)
Direkt gegenüber dem Brunnen steht die kleine Erlöserkapelle Sv. Spas aus dem Jahr 1520. Im Inneren der Renaissance-Kirche finden häufig Konzerte und Ausstellungen statt.
Neben der Erlöserkapelle befindet sich das im Jahr 1317 begonnene Franziskanerkloster Mala Brača. In seinem Innern befindet sich ein üppiger Kreuzgang mit Doppelsäulen und maskenverzierten Kapitellen. Das Klostermuseum zeigt Reliquien und sakrale Gegenstäde. Daneben beherbergt es eine der ältesten Apotheken aus dem Jahr 1317.
Dubrovnik: Franziskanerkloster, Kreuzgang (2005)
Auf der anderen Seite des Platzes befindet sich das Klarissinenkloster (Samostan Sv. Klara). Es wurde Ende des 13. Jh. gegründet und nach dem erdbeben 1667 neu aufgebaut. Heute befindet sich in seinem Arkadenhof das Restaurant Jadran.
Folgt man dem Stradun, so gelangt man vorbei an zahlreichen kleinen Geschäften und Cafés zum Placa Luža. In den schmalen Gassen, die im rechten Winkel vom Stradun abzweigen, befinden sich zahlreiche Restaurants und Cafés.
Dubrovnik: Stradun (2005)
In der Straße Prijeko, die parallel zum Stradun verläuft findet sich ein Restaurant neben dem anderen und zur Mittagszeit wird ein Spaziergang durch diese Gasse fast zu einem Spießrutenlauf, da immer gut aufgelegte Kellner versuchen, Gäste für ihr Restaurant zu gewinnen. Es ist erstaunlich, in wie vielen Sprachen manche Kellner die Touristen ansprechen...
Am Abend ist der Stradun eine einzige Flaniermeile. Hier gilt für Einheimische wie für Gäste die Regel "Sehen und gesehen werden". Am Besten beobachtet man das Treiben bei einem Espresso in einem der Cafés in der Nähe vom Placa Luža.
Dubrovnik: Stradun am Abend (2005)
Dabei kann man auch die Schwalben beobachten, die am Abend aus unzähligen Mauerritzen hervor kommen und im Tiefflug durch die Gassen der Altstadt fliegen.