flag unesco    Hvar - Stari Grad


Die Stadt Stari Grad (1800 Einwohner) liegt im Nordwesten der Insel Hvar an einer 6 km langen, fjordartigen Bucht etwa 20 km östlich der Stadt Hvar. Der Weg dorthin führt über schmale Bergstraßen, und man hat eine herrliche Aussicht auf das Meer und die Küste. Heute gibt es allerdings auch einen Tunnel, der die Fahrzeit zwischen den beiden Orten verkürzt.

Bereits 385 v.Chr. hatten die Griechen in der Nähe des heutigen Stari Grad die Siedlung Pharos gegründet. Nach der Zerstörung durch die Römer (219 v.Chr.) blieb der Ort bis ins Mittelalter verlassen. Im 19. Jh. entwickelte sich Stari Grad zu einem wichtigen Seehafen. Heute ist die Stadt Verkehrs- und Wirtschaftszentrum der Insel Hvar. Im Fährhafen - etwas außerhalb der Stadt - legen die Schiffe aus Split an.

Im Juli 2008 wurde die historische Ebene der Stadt Stari Grad in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen.

Kommt man von Hvar oder Vrboska, macht Stari Grad zunächst keinen besonders sehenswerten Eindruck. Das ändert sich aber, sobald man den alten Hafen erreicht. An der Uferpromenade befinden sich mehrere gemütliche Cafés und Restaurants, und der Ort strahlt eine idyllische Ruhe aus. Das liegt auch daran, dass die meisten Hotelanlagen etwas außerhalb des Zentrums liegen und von dort nur über eine Promenade zu erreichen sind.

Stari Grad: Stadthafen (2000)
Stari Grad: Stadthafen (2000)

Von der Uferstraße her öffnet sich der von Palmen umgebene Hauptplatz der Stadt. Hier befindet sich der Landsitz des kroatischen Dichters Petar Hektorović (1487-1572). Der Renaissancebau wurde 1520-1569 erbaut und verbirgt hinter seiner schlichten Fassade einen besonders sehenswerten Innenhof mit Laubengang und Fischteich. Zitate in lateinischer und kroatischer Sprache erinnern an den Erbauer des Hauses. Der Fischteich wird über ein Rohr mit frischem Meerwasser gespeist. Im Garten der Villa kann man seltene, aber auch landestypische Pflanzen sehen. Auf dem Platz vor dem Gebäude steht ein Denkmal für den Dichter, welches der berühmte kroatische Bildhauer Ivan Meštrović 1956 geschaffen hat.

Westlich des Platzes gelangt man zum Palais Biancini, in dem eine Ausstellung über das antike Stari Grad untergebracht ist. Von dort führen kleine, verwinkelte Gassen in die Altstadt.

In der Altstadt befinden sich mehrere kleine Kirchen: Die Pfarrkirche Sv. Stjepan (1605) besitzt ein sehenswertes Renaissance-Taufbecken sowie ein Altarbild von Francesco di Santacroce. Die südlich der Pfarrkirche gelegene Kirche Sv. Ivan aus dem 14. Jh. ist die älteste Kirche der Stadt. Auf dem Weg zum Friedhof kommt man an der Kirche Sv. Nikola, ebenfalls aus dem 14. Jh., vorbei. Sie beherbergt mehrere Votivbilder von einheimischen Seeleuten.

Ein besonderes Gemälde ist im Museum des Dominikanerklosters (1482) zu sehen: Tintorettos "Die Beweinung Christi" wurde im Auftrag von des Dichters Hektorović geschaffen.

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