Koprivnica
Östlich von Varaždin beginnt die Podravina, die Region am rechten Ufer der Drau, welche hier eine natürliche Grenze zu Ungarn bildet. Hauptort im westlichen Teil der Podravina, die sich ostwärts bis nach Slawonien zur Mündung der Drau in die Donau erstreckt, ist Koprivnica (ca. 32000 Einwohner). Die Stadt, etwa 45 km südöstlich von Varaždin gelegen, ist heutzutage vor allem als Zentrum der Nahrungsmittelindustrie bekannt.
Koprivnica: Zrinski Trg (2008)
Geschichte
Die Stadt Koprivnica wurde bereits im 13. Jh. zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Im 16. Jh. erhielt die Stadt zum Schutz gegen die Türkenüberfälle eine Festungsanlage.Nach dem Frieden von Žitva (1606) erfolgte ein erster wirtschaftlicher Aufschwung, und im 17. Jh. war Koprivnica vor allem als Handels- und Messestadt bekannt. Auf den Märkten verkauften vor allem Händler aus Deutschland und Venedig ihre Waren, später kamen griechische und jüdische Händler hinzu.
Heute bestimmt vor allem die Firma Podravka, weltweit bekannt für die Würzmischung Vegeta, das Stadtbild von Koprivnica.
Sehenswürdigkeiten
Das heutige Stadtzentrum befindet sich um einen alten Park herum, in dem noch Überreste der quadratischen Festungsanlage aus dem 16. Jh. zu sehen sind. Eine Pagode bildet das Zentrum der Parkanlage.Die Gebäude in der Stadt sind - mit Ausnahme der Kirchen - allesamt nicht älter als 200 Jahre, da vor dem 19. Jh. Stein nur für Kirchenbauten als Baumaterial Verwendung fand.
Koprivnica: Stadtpark mit Pfarrkirche Sv.Nicola (2008)
Sehenswert ist vor allem die Pfarrkirche Sv. Nicola aus dem 17. Jh. an der Ostseite des Stadtparks. Etwas südlich davon befindet sich das 1951 im alten Rathaus eingerichte städtische Museum sowie das Franziskanerkloster mit seiner 1685 vollendeten, dem heiligen Antonius von Padua geweihten Kirche. Auf der westlichen Seite des Stadtparks steht die 1793 errichtete orthodoxe Heiliggeistkirche.
Koprivnica: Orthodoxe Kirche (2008)
Unter den Prophanbauten der Stadt ist vor allem das Zeughaus aus dem Jahr 1714 erwähnenswert.
Etwas außerhalb der Stadt, am nordwestlichen Stadtrand von Koprivnica befindet sich die Holocaust-Gedenkstätte "Danica". Sie wurde an der Stelle errichtet, wo sich auf dem Gelände der ehemaligen Firma Danica in der Zeit des Nationalsozialismus ein Konzentrationslager befand. In dieser Zeit beschäftigte das Werk einige Monate lang Zwangsarbeiter, von denen viele unter den menschenunwürdigen Verhältnissen ums Leben kamen.
Im Vorort Močile befindet sich eine sehenswerte Marienkirche. Der massive Glockenturm und Vorhalle an der Stirnseite wurden etwa um 1700 angebaut. Das Inventar stammt aus dem 18. und 19. Jh..