Mostar - Westteil
West-Mostar
Auch im westlichen Teil der Altstadt hat man sich in den Gassen rund um die Alte Brücke auf Touristen eingestellt. Neben Souvenirläden findet man hier auch zahlreiche Restaurants und Bars.
Mostar: Bazar im Westteil der Altstadt (2007)
Nicht weit von der Alten Brücke, zwischen der Neretva und dem Flüsschen Radobolja befindet sich das türkische Bad (Hamam). Es wurde wahrscheinlich Ende des 16. Jhs. errichtet und ist aufgrund seines Daches mit sechs Kuppeln leicht zu erkennen.
Ebenfalls ganz in der Nähe der Alten Brücke befindet sich die Askerska Džamija. Die Moschee wurde unter Sultan Jazuv Selim zu Beginn des 16. Jhs. errichtet und besitzt kein Minarett. Sie diente hauptsächlich den als Brückenwächter eingesetzten Soldaten als Gebetsraum.
Nachdem man die Radobolja überquert hat, erreicht man an einem ihrer Seitenarme die sogenannte "Schräge Brücke" (Kriva ćuprija). Ihr Name rührt daher, dass sie die Radobolja in einem fast diagonal zum Flussbett verlaufenden Bogen überspannt. Die 1558 von Ćejvan Kethodaie errichtete Brücke war eines der ersten Bauwerke der Türken in Mostar. Sie hat zahlreiche Kriege überstanden, wurde jedoch beim großen Hochwasser 1996 von den Fluten zerstört. Heute befindet sich eine Rekonstruktion der altem Brücke an diesem Ort.
Nahe dem Ufer der Neretva, dort wo im Mittelalter die Gerber angesiedelt waren, befindet sich die im 16. Jh. erbaute Tabačica-Moschee (Hadži Kurtova-Moschee). Sie wird daher auch als Gerbermoschee bezeichnet. Das Dach der Moschee ist mit Steinplatten gedeckt. Das nach dem Krieg neu errichtete, schlanke Minarett ist 20 m hoch.
Mostar: Tabačica-Moschee (2007)
Die 1847 errichtete katholische Kirche Mostars ist den Heiligen Petrus und Paulus geweiht. Zuvor gab es in Mostar keine katholische Kirche. Bis ins 16. Jh. hatte es zwar ein Franziskanerkloster gegeben, dieses wurde aber von den Türken zerstört. Nun wurde abermals ein Franziskanerkloster errichtet.
Noch im 19. Jh. wurde Mostar zum Bischofssitz ernannt, und es wurde eine Franziskanerschule eingerichtet. Die Diözese beherbergte auch die erste Druckerei der Stadt.
Während des Bosnienkrieges wurden Franziskanerkloster und Kirche schwer beschädigt. Der Klosterschatz - darunter das seit 1554 ununterbrochen geführte Archiv der Mönche, eine orientalische Sammlung von Handschriften sowie zahlreiche Kunstwerke - konnte jedoch in Sicherheit gebracht werden. Mittlerweile wurden Kloster und Kirche wieder aufgebaut, und der neue, hohe Glockenturm ist bereits von großer Ferne unübersehbar.
Außerhalb der Altstadt, im Stadtteil Bijeli Brijeg, befindet sich der 1965 von Bogdan Bogdanović angelegte Partisanengedenkfriedhof. Das terassenförmig angelegte Gelände ist Ruhestätte und Denkmal für die gefallenen Partisanen der Region Mostar zugleich. Im Bosnienkrieg wurde der Friedhof jedoch stark in Mitleidenschaft gezogen.