Omiš
Die Stadt Omiš (5000 Einwohner) liegt knapp 30 km südöstlich von Split an der Stelle, wo die Cetina das Mosor-Gebirge durchbricht und ins Meer mündet. Ihre Lage an den steilen Felsen am Ausgang des Canyons, direkt gegenüber der Insel Brač, war im Mittelalter von strategischer Bedeutung.
Die Lage an der Mündung der Cetina beschert der Stadt und den umliegenden Orten aber auch die schönsten und längsten Sandstrände an der sonst meist felsigen Adriaküste Kroatiens. So ist Omiš heute ein beliebter Badeort und Ausgangspunkt für Ausflüge ins Hinterland sowie Wanderungen in das bis zu 1340 m hohe Mosor-Gebirge.
Omiš: Blick vom Strand (2000)
Geschichte
Die Gegend um Omiš wurde bereits von den Illyrern besiedelt. Die Stadt selbst wurde als Oneum von den Röern gegründet.Obwohl formell unter kroatisch-ungarischer Herrschaft war Omiš im Mittelalter zeitweise der wichtigste Stützpunkt der neretvanischen Seeräuber. Der hinter Felsen geschützte Hafen diente als natürliche Festung und die nur ca. 3 km entfernte Insel Brač ermöglichte schnelle Beutezüge, so dass sogar Venedig tributpflichtig war.
Im Jahr 1444 verkaufte der kroatisch-ungarische König Ladislaus von Neapel die Stadt an Venedig. Unter venezianischer Führung wurden die Festungen der Stadt zum Schutz gegen die Türken, aber auch zum Schutz vor einem Rückfall in die Piraterie ausgebaut. So fiel Omiš nie in türkische Hand, auch nicht als das gesamte Hinterland von den Osmanen beherrscht wurde.
1797 kam Omiš wie die meisten Orte an der dalmatinischen Küste nach dem Untergang Venedigs zu Österreich.
Sehenswertes
Von der früheren Stadtbefestigung existieren noch Reste der Stadtmauer, ein quadratischer Turm sowie die Ruine der 311 m hoch gelegenen Festung Starigrad (Fortica).
Omiš: Blick zur Festung am Abend (2002)
Vom venezianischen Seetor im Osten durchzieht die verwinkelte Hauptstraße die gesamte Altstadt bis hin zum alten Flusshafen, dem alten Zentrum der Stadt.
An der Hauptstraße befindet sich die 1629 fertig gestellte Pfarrkirche Sv. Mihovil mit zwei Gemälden von Matteo Ingoli aus Ravenna und einem frei stehenden, auf einem separaten Felsen errichteten Kirchturm.
In der Straße Ante Starćevići unweit der Kirche zeigt das Stadtmuseum in einem Renaissance-Bau archäologische, historische und ethnologische Exponate der Region Poljica.
Omiš: Altstadt (2006)
Westlich der Pfarrkirche, fast schon am Flusshafen, befindet sich die Heiliggeistkirche (Sv. Duh). Sie wurde im 16. Jh. im Stil der Renaissance erbaut und beherbergt ein Altarbild des Venezianers Palma Giovane. Direkt daneben befinden sich der städtische Uhrturm und die kleine Kirche Sv. Rok.
Neben dem Uhrturm gelangt man in den oberen Teil des Ortes. Von hier kann man zur Festung Mirabela aus dem 13. Jh. aufsteigen.
Omiš: Aufstieg zur Festung Mirabela (2000)
Auf dem anderen Ufer der Cetina findet man im Ortsteil Prijeko die nur 6x11 m kleine altkroatische Kirche Sv. Petar. Sie wurde im 10. Jh. mit Tonnengewölbe und Kuppel erbaut und zählt zu den best erhaltenen Kirchen dieser Zeit.
Ginsterblüte am Rogoznica (2004)
Südlich von Omiš reicht das Mosor-Gebirge im Bereich des 790 m hohen Rogoznica so nahe an das Meer heran, dass die Felsen nahezu senkrecht abfallen. Die Orte dieser Region - Lokva, Mimice oder Pisak - sind zwischen Olivenhainen direkt in den Berg gebaut, und die Küstenstraße verläuft in den Felsen weit oberhalb des Meeres.
Pisak: Hafen (2008)