Ormož
Ormož
Die Kleinstadt Ormož (ca. 2300 Einwohner) befindet sich knapp 25 km östlich von Ptuj auf halbem Wege nach Varaždin in der Region Stajerska, der slowenischen Steiermark. Die Stadt wurde auf einer Terrasse am Nordufer der Drava errichtet, die hier die Grenze zu Kroatien bildet.Ormož gilt als Zentrum der hügeligen Weinregion im Osten Sloweniens, in der vor allem gute Weißweine gedeihen. Die Stadt befindet sich etwa in der Mitte der slowenischen Weinstraße, die von Ptuj im Westen über Ormož nach Ljutomer im Nordosten verläuft.
Geschichte
Bereits im Mittelalter bildete die Drava eine natürliche Grenze zwischen dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nationen und dem Königreich Ungarn. Daher wurde in Ormož, das damals noch Holermuos genannt wurde, bereits im 12. Jh. ein Verteidigungsturm errichtet, der später zu einer Burganlage erweitert wurde. Zur Zeit der Türkenüberfälle im 16. Jh. galt diese Burg als eine der wichtigsten Verteidigungsanlagen der Steiermark.Später verlief bei Ormož - das zu dieser Zeit den deutschen Namen Friedau trug - die Grenze zwischen Österreich und Ungarn. Im früheren Jugoslawien bildete die Drava dann die Grenze zwischen den Teilrepubliken Slowenien und Kroatien.
Sehenswertes
Auf einem Hügel im Zentrum von Ormož befindet sich, durch eine Mauer von der übrigen Stadt getrennt, das 1278 von Friedrich von Pettau errichtete Stadtschloss. Es entwickelte sich aus einem im 12. Jh. errichteten Verteidigungsturm und diente zunächst der Verteidigung gegen das benachbarte Ungarn. Im 19. Jh. erhielt die Burganlage verglaste Arkadengänge. Die um 1810 geschaffenen Prunksäle sind mit mythologischen Wandbildern gestaltet und gelten als Meisterwerk des Klassizismus in Slowenien.
Ormož: Stadtschloss (2008)
An der Ostseite des Mestni Trg, des Hauptplatzes der Stadt, befindet sich die 1271 errichte Pfarrkirche Sv. Jakub. In ihr befinden sich zahlreiche Fresken im Stil der Gotik und der Renaissance.
Links: Stadt Ormož,.
Jeruzalem
Auf einem Hügel ca. 9 km nordöstlich von Ormož befindet sich umgeben von zahllosen Weinbergen der kleine Ort Jeruzalem. Der Ort wurde im 13. Jh. von deutschen Kreuzrittern gegründet, die sich bei ihrer Rückkehr von einem Kreuzzug an diesem fruchtbaren Flecken niederließen. Aus Dankbarkeit benannten sie den Ort nach der Heiligen Stadt und errichteten eine Kirche.
Landschaft an Weinstraße bei Jeruzalem (2008)
Noch immer bildet die weithin sichtbare Kirche der Schmerzhaften Muttergottes (Cerkev Žalustne Matere božje) das Zentrum des kleinen Dorfes. Das Altarbild in der im Barockstil umgebauten Kirche stammt aus dem 17. Jh. und ist eine Kopie des Gemäldes, welches die Kreuzritter aus Palästina mitgebracht haben sollen. Zu der Kirche gehört auch ein kleiner Park mit seltenen Bäumen und Blumen.
Jeruzalem: Kirche (2008)
Heute leben die meisten Einwohner von Jeruzalem vom Weinbau und vom Tourismus. Der Ort ist eingebettet in Weingärten, und sobald es ein wenig Wind geht, hört man von überall die sog. Klapotec, mehr oder weniger aufwändig gestaltete Windräder, die durch ihr Klappern Vögel von den Weinbergen fern halten sollen.
Jeruzalem: Klapotec an einem Weingarten (2008)
Direkt neben der Kirche befindet sich ein Hotel. In der näheren Umgebung von Jeruzalem laden jedoch zahlreiche Weinkeller und Lokale zum Probieren der landestypischen Speisen und Weine ein.
Links: Tourismus in Jeruzalem,.
Ljutomer
Die kleine Stadt Ljutomer (ca. 3600 Einwohner), 16 km nördlich von Ormož gelegen, ist für ihre Traberzucht bekannt. Mehrmals im Jahr finden auf der örtlichen Rennbahn Pferderennen statt.Sehenswert ist vor allem der mittelalterliche Stadtkern um den Stari Trg. Hier befindet sich die gotische Kirche Sv. Janez Krstnik, eine im Barockstil errichtete Kapelle sowie die Mariensäule.
Geschichte
Ljutomer wurde bereits am Anfang des 13. Jh. gegründet. Im Mittelalter wurde die Stadt mehrfach, u.a. von den Osmanen, zerstört oder von der Pest heimgesucht.Am 9. August 1868 fand in Ljutomer die erste Volksversammlung der Slowenisch sprechenden Bevölkerung statt. Dabei wurde zum ersten Mal der Wunsch nach einem eigenen slowenischen Staat öffentlich ausgesprochen. Bis 1918 blieb die Stadt - zu deutsch Luttenberg in der Steiermark - zweisprachig.