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Altstadt

Oberhalb vom Palast Jadran, am Jadranski Trg, beginnt der Korzo. Ehemals Hauptverkehrsader der Stadt ist der Korzo heute Flaniermeile und Zentrum des städtischen Lebens. Die breite Fußgängerzone wird von stattlichen Bürgerhäusern und modernen Geschäften flankiert, und zahlreiche Cafés laden zum Verweilen ein.

Rijeka: Fußgängerzone "Korzo" (2001)
Rijeka: Fußgängerzone "Korzo" (2001)

Kurz hinter dem Jadranski Trg befindet sich auf der linken Seite das neobarocke Filodrammatica mit dem beliebtesten Kaffeehaus Rijekas. Das 1890 von Giacomo Zammatti gestaltete Gebäude wurde einst vom Philharmonie- und Dramaverein genutzt.

Etwas weiter, nahe dem Trg Republike Hrvatske, steht das Kulturhaus, heute Radio Rijeka-Haus. Es wurde 1848 von Anton Dessepsis im Stil des Spätbiedermeier erbaut.

Fast am östlichen Ende des Korzo steht der achteckige mit einem Kuppeldach bekrönte Uhr- bzw. Stadtturm. Er wurde um 1750 über dem gotischen Meerestor aus dem 17. Jh. errichtet und bildet den Zugang zur Altstadt. Über dem Torbogen befindet sich das Relief eines habsburgischen Doppeladlers, darunter die Büsten der Kaiser Leopold I. und Karl VI., die erst im 18. Jh. hinzugefügt wurden. Die Uhr stammt von der Weltausstellung 1873 in Wien.

Rijeka: Stadtturm (2009)
Rijeka: Stadtturm (2009)

Durch den Stadtturm gelangt man auf den kleinen Koblera-Platz, an dem sich das Alte Rathaus (1532-1835) befindet. Der schmale Renaissance-Palast aus dem 16. Jh. wurde im 19. Jh. um das obere Stockwerk erweitert und gilt als Geburtshaus des Komponisten Ivan Zajc.

Die Gasse links neben dem Rathaus wird vom Römischen Tor (auch Altes Tor genannt), dem ältesten Bauwerk Rijekas, überspannt. Es stammt aus spätrömischer Zeit, wurde aber mehrfach umgebaut und hat heute ein mittelalterliches Aussehen.

Durch die UŽarska, die über Jahrhunderte als Straße der Juweliere galt, gelangt man zur Kathedrale Mariä Himmelfahrt (Uznesenija Marija) am östlichen Rand der Altstadt. Der dreischiffige Dom aus dem 13. Jh. wurde im 18. Jh. modernisiert und im 19. Jh. mit einer neoklassizistischen Fassade versehen. Der 33 m hohe Glockenturm, der teilweise aus den Steinen römischer Ruinen errichtet wurde, hat sich im Lauf der Zeit um mehr als 40 cm geneigt und wird daher auch als "schiefer Turm" bezeichnet. Im barocken Innern der Kirche ist vor allem der Hauptaltar mit Statuen von Jacopo Contiero aus Padua sehenswert. Die Gemälde "Christi Himmelfahrt" und "Johannes der Täufer" wurden von einem unbekannten Maler nach Werken Tizians geschaffen. Nahe der Kirche sind noch Reste der alten Stadtmauer zu sehen.

Am höchsten Punkt des von Cafés gesäumten Trg Grivica befindet sich die 1638-1767 im Stil des venezianischen Barocks errichtete Jesuitenkirche Sv. Vid. Der achteckige Bau wird von einer imposanten, von mächtigen Säulen getragenen Kuppel überspannt. Auf dem Hauptaltar von Paskvale Lazzarini (1717) steht ein Kruzifix im Stil der rheinischen Gotik (13. Jh.), das von Statuen des hl. Veit und des hl. Modestus flankiert wird. Die Marmorkanzel wurde 1731 von Antonio Michelazzi geschaffen.

Rijeka: Kirche Sv. Vid (2009)
Rijeka: Kirche Sv. Vid (2009)

Hinter der Kirche Sv. Vid gelangt man auf die Žrtava Fašizma. Hier befindet sich der 1904 als Werk des Budapester Architekten Sigler auf dem ehemaligen Kastell errichtete Justizpalast. Im Park Vladimira Nazora oberhalb der Straße befinden sich weitere Paläste, die von den Museen Rijekas genutzt werden:

In der Villa Nadvojvodina, in der Erzherzog Joseph mit seiner Frau Klothilde von 1883 bis zu seinem Tod 1905 lebte, befindet sich heute das Historische Archiv der Stadt.

Das Naturwissenschaftlichen Museum (Prirodoslovni Muzej), etwas oberhalb der Villa an der Šetaliste Nazora gelegen, zeigt eine umfangreiche Sammlung zur Flora und Fauna der Kvarner Bucht, Mineralien und geologische Funde aus der Region sowie eine Sammlung von Schnecken und Muscheln aus allen Weltmeeren.

Der ehemalige Gouverneurspalast am Museumsplatz (Muzejski Trg) wurde 1893 im Auftrag des Grafen Lajos Batthyány vom berühmten Budapester Architekten Alajos Hauszmann errichtet. Er beherbergt heute das Marine- und Geschichtsmuseum der Kroatischen Küste (Pomorsko i povijesni Muzej Hrvatskog Primorje). Zu sehen sind Exponate zur Geschichte der Seefahrt in der Region, eine Waffensammlung, Möbel und Kunsthandwerk aus dem 17.-19. Jh. sowie das Gedenkzimmer für den einheimischen Geigenbauer Franjo Kresnik (1869-1943).

Im Museum der Stadt Rijeka nebenan werden Exponate zur Geschichte der Stadt und ihrer Umgebung ausgestellt.

Vom Marinemuseum gelangt man über die Ulica Frana Supila hinab zum Trg Republike Hrvatska. Hier befindet sich die 1887 im Stil der Neorenaissance errichtete Mädchenschule, in der sich heute die Wissenschaftliche Bibliothek befindet. Die Moderne Galerie im gleichen Gebäude beherbergt eine umfangreiche Sammlung seltener Glagoliza-Schriften, darunter handgeschriebene Breviere und Messbücher aus dem 14./15. Jh., die ersten gedruckten kroatischen Bücher sowie eine Kopie der Tafel von Baška (um 1100).

Nur wenige Schritte östlich vom Trg Republike befindet sich der im 18. Jh. klassizistisch umgestaltete Resolutionsplatz (Trg Riječke Rezolucije). Er wird vom Munizipiumpalast aus dem 15. Jh., dem einstigen Augustinerkloster und der Hieronymuskirche (Sv. Jeronim) eingerahmt. Die Kirche - ursprünglich Teil des Augustinerklosters - wurde im 14. Jh. erbaut und im 18. Jh. im Barockstil erneuert. Aus dem Mittelalter sind noch die Kapelle mit gotischen Gewölben, ein Kreuzgang aus dem 15. Jh. sowie die Grabstätten der Grafen von Duino erhalten.

Rijeka: Kirche Sv. Jeronim (2009)
Rijeka: Kirche Sv. Jeronim (2009)

Die Steinsäule Standarac auf dem Platz stammt aus dem Jahr 1508. Sie ist geschmückt mit dem Stadtbanner, einem Relief des Hl. Veit und einer Inschrift, die den Erlass Kaiser Maximilians I. wiedergibt, in dem Rijeka besondere Privilegien zugesichert wurden.

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