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Sinj

Die Stadt Sinj (11000 Ew.) liegt ca. 25 km landeinwärts im Hinterland von Split in der vom Fluss Cetina durchlaufenen Sinjska Polje. Die Stadt wurde unterhalb einer Burg errichtet, die schon zu illyrischer Zeit besiedelt war. Heute hat Sinj vor allem Bedeutung als Verkehrsknotenpunkt. Bekannt ist der Ort aber vor allem durch seine Ritterspiele.

Sinj: Blick zur Festung (2006)
Sinj: Blick zur Festung (2006)

1536 wurden Burg und Stadt von den Türken erobert. Erst 1686 wurden die Türken durch venezianische Truppen vertrieben. Nach dem Sieg konnten die Franziskaner auch wieder das Marienbild ausstellen, welches sie während der Türkenzeit versteckt hatten.

In der Folgezeit versuchten die Türken immer wieder, die Stadt zurückzugewinnen. Im Jahr 1715 belagerte ein türkisches Heer mit 60000 Mann unter Pascha Mehmet Čelic die Stadt. In der Stadt befanden sich aber nur ca. 700 Kroaten und 30 venezianische Söldner zur Verteidigung. Sie leisteten der Übermacht 15 Tage lang Widerstand.

Nachdem am 14. August 1715 bereits die gesamte Polje von den Türken erobert war, beteten die Bürger der Stadt zur Muttergottes. Als am nächsten Tag (Mariä Himmelfahrt) die entscheidende Schlacht stattfand, waren die Angreifer geschwächt, da sie am Abend zuvor verseuchtes Trinkwasser zu sich genommen hatten. Den Verteidigern hingegen war die Muttergottes erschienen, und so konnten sie die Türken in die Flucht schlagen.

Sinj: Pforte an der Franziskanerkirche (2006)
Sinj: Pforte an der Franziskanerkirche (2006)

Gleich am Tag nach dem Sieg wurde mit dem Steigbügel des Paschas, den ein kroatischer Verteidiger gefunden hatte, ein spontanes Pferderennen mit Lanzenstechen durchgeführt. Auf dieses Ereignis gehen die berühmten Alka-Ritterspiele (Sinjska Alka) zurück, die jedes Jahr im August in Sinj stattfinden.

Seit dem Sieg wird die "Gospa Sinjska", die Muttergottes von Sinj, in der großen Kirche des Franziskanerklosters ausgestellt. Die goldene Krone über dem Bild wurde nach einer Sammlung unter den Offizieren der siegreichen Verteidiger gestiftet.

Sinj: Gospa Sinjska in der Franziskanerkirche (2006)
Sinj: Gospa Sinjska in der Franziskanerkirche (2006)

Das Klostermuseum befindet sich in einem eigenen Gebäude neben dem Kloster. Es zeigt römische Arbeiten (Kopf des Herakles) und Trachten der Region.

Im Museum der Region Cetina weiter oben in der Stadt werden Fundstücke aus der Besiedelungsgeschichte von der Steinzeit bis ins Mittelalter ausgestellt. Nennenswert sind vor allem Funde aus römischer Zeit, die zum Großteil aus dem Römerlager Tilurium stammen.

Sinj: Blick vom Uhrturm in die Sinjsko Polje (2006)
Sinj: Blick vom Uhrturm in die Sinjsko Polje (2006)

Dugopolje

Die Ebene zwischen Mosor-Gebirge und Cetina-Tal besteht aus einer Folge von von lang gestreckten, fruchtbaren Poljen. In der ersten Polje nach Überqueren des Passes bei Klis, etwa auf halben Weg zwischen Split und Sinj, liegt der Ort Dugopolje (kroat. dugo polje = langes Feld).

Felder bei Dugopolje (2003)
Felder bei Dugopolje (2003)

Von hier aus führt eine Straße zu dem kleinen Ort Kotlenice am Nordrand des Mosor-Gebirges. Etwas außerhalb des Ortes befindet sich die Schauhöhle Vranjaća Jama, die in den Sommermonaten besichtigt werden kann.

Trilj

Der kleine Ort Trilj (2500 Ew.), etwa 15 km flussabwärts von Sinj an der Cetina gelegen, ist vor allem als Ausgangspunkt für Rafting- oder Kajaktouren auf der Cetina und für Wanderungen durch das Mosor-Gebirge bekannt.

In der Nähe des Ortsteils Gardun wurden Reste des römischen Militärlagers Tilurium entdeckt. Zahlreiche Fundstücke sind heute im Museum der Region in Sinj zu sehen.