Ston
Ston liegt am nur 1,5 km breiten Isthmus, der die Halbinsel Pelješac mit dem Festland verbindet. Damit war Ston im Mittelalter von strategischer Bedeutung, denn wer den Isthmus beherrscht, der hat auch die Kontrolle über die Küstenschifffahrt. Aus diesem Grund wurde Ston 1326 von Ragusa besetzt und gelangte 1335, nachdem die Republik Ragusa den bosnischen Ban Stjepan Kotromanić ausreichend bezahlt hatte, als ›Schenkung‹ an Ragusa.
Ab 1336 wurde Ston bis ins 15. Jh. systematisch als Doppelfestung mit Veliki Ston im Süden und Mali Ston im Norden ausgebaut. Auf diese Weise entstand unter Beteiligung der bekanntesten Architekten der Zeit - u.a. Juraj Dalmatinac und Michelozzo Michelozzi - auf 5,5 km Länge die längste Verteidigungsmauer Europas mit 41 runden und eckigen Wehrtürmen und 7 Bastionen. Trotz mehrerer starker Erdbeben sind bis heute ca. 5 km Mauer, 20 Türme und alle Bastionen erhalten geblieben.
Mali Ston
Biegt man von der Küstenstraße südlich von Neum auf die Halbinsel Pelješac ab, so erreicht man als ersten Ort Mali Ston. Der Ort liegt direkt am ruhigen Meerbusen, der die Halbinsel vom Festland trennt. In der Bucht, Teil des sogenannten Malo More, sorgen submarine Süßwasserquellen dafür, dass das Wasser nur wenig salzig ist. Daher wird hier seit jeher Austernzucht betrieben, und die Bucht ist fast vollständig von den Zuchtanlagen überzogen.
Mali Ston: Muschelzucht in der Bucht von Ston (2000)
Heute lebt der kleine Ort (170 Einwohner) fast ausschließlich von Muschelzucht und Tourismus, und es gibt zahlreiche gute Restaurants, in denen die Muscheln frisch zubereitet verzehrt werden können.
Mali Ston: Muschelzucht in der Bucht von Ston (2004)
An die strategische Bedeutung des Ortes erinnern das Hafentor (1336-1358 erbaut) mit Figur des Hl. Blasius und die Festung Koruna mit ihren 5 Wehrtürmen und Wachturm Toljevac (1478). Über dem Ort - nur zu Fuß erreichbar - befindet sich die Burgruine Pozvizd aus dem Jahr 1335.
(Veliki) Ston
Veliki Ston, mit 600 Einwohnern der größere der beiden Orte, wurde als mittelalterliche Stadtanlage mit einem rechtwinkligen Straßensystem von 3x3 Straßen innerhalb eines unregelmäßigen Fünfecks angelegt, das von 980 m Mauer umgeben ist. In jedem der so entstehenden 16 Felder gab es ursprünglich 10 Häuser.Gesichert wurde der Ort durch die Festung Veliko Kaštio. Sie wurde 1357 außerhalb des Ortes erbaut und liegt heute an der Straße, die von Ston ins Innere der Halbinsel führt.
Leider wurde der Ort beim Erdbeben im Jahr 1996 zu fast 60% zerstört, und obwohl bereits Vieles wieder aufgebaut ist, wird nur ein Teil der alten Bebauung wieder hergestellt werden können.
Ston: Blick von der Festungsmauer auf den Ort (2000)
Sehenswertes in Veliki Ston:
- Am Hauptplatz des Ortes steht die Kirche Sv. Vlaho. Sie wurde 1870 nach einem Erdbeben anstelle einer älteren Kirche im neogotischen Stil errichtet.
- Direkt dahinter befindet sich der aus der Renaissance stammende Rektorenpalast - er wurde im 19. Jh. erweitert und umgebaut - sowie der Palast der Familie Sorkočević.
- In nordöstlicher Richtung gelangt man zum Bischofspalast mit Lapidarium von 1537.
- Weiter geht es zum Franziskanerkloster mit der Kirche Sv. Nikola, die 1347 am Übergang von Romanik zur Gotik erbaut wurde und u.a. ein Kruzifix von Blaž Trogiranin beherbergt.
- Auf dem kleinen Hügel Gradac vor der Stadt befindet sich die Kapelle Sv. Mihovil aus dem 9. Jh. mit frühromanischen Fresken.
Einen besonders eindrucksvollen Blick auf die Salzpfannen, in denen sich das rötlich schimmernde Meersalz ablagert, hat man, wenn man die Festungsmauer oberhalb des Ortes besteigt. Von hier aus kann man auch die eindrucksvolle Anlage der Stadt am Besten beobachten.
Ston: Blick auf die Festungsmauern (2004)
Links: Info Ston (engl.)