Korčula (Stadt) - Stadtrundgang
Stadtrundgang
Südlich der Altstadt befindet sich die Vorstadt, die nach Ende der Türkengefahr angelegt wurde. Über den ehemaligen Stadtgraben führt eine ausladende, neobarocke Treppe hinauf zum Landtor, dem Hauptzugang zur Altstadt. Zu ihren Füßen befindet sich der Marktplatz, auf dem es nicht nur frisches Obst und Gemüse gibt.Das Landtor wurde 1571 in dem viereckigen, mit Zinnen bewehrten Turm Veliki Revelin eingebaut und wird von einem venezianischen Löwen geziert. Auf der Rückseite tes Turmes wurde 1650 ein Triumphbogen zu Ehren des venezianischen Heerführers Leonardo Foscolo vorgeblendet.
Korčula: Landtor (2004)
Direkt hinter dem Landtor öffnet sich der kleine Platz Trg Braća Radić. Hier befindet sich links die kleine Kapelle Maria Schnee. Sie wurde 1571 aus Dank für die Errettung vor der Türkengefahr erbaut.
Direkt daneben befindet sich das Rathaus. Es wurde 1569 anstelle des früheren Rektorenpalastes im Renaissance-Stil mit Arkaden und Loggia erbaut und wird von einem venezianischen Löwen geschmückt.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes steht die barocke Kapelle Sv. Mihovil aus dem Jahr 1603.
Am höchsten Punkt der Altstadt weitet sich die Treppengasse zum Domplatz (Trg Sv. Marka). Hier stehen Bischofspalast und Kathedrale auf der einen Seite Adelspalästen auf der anderen gegenüber.
Der ehemalige Bischofspalast, erkennbar an seiner Barockfassade mit breiten Balkonbalustraden im 2. Obergeschoss, beherbergt die Schatzkammer. Er wurde in seinem Innern im 19. Jh. umgebaut. Der Schatz umfasst u.a. Gemälde von einheimischen und venezianischen Künstlern wie Blaž Jurjev Trogiranin und Vittore Carpaccio, Skizzen von Leonardo da Vinci, Silber- und Goldschmiedearbeiten, Gewänder und Münzen.
Korčula: Bischofspalast (2004)
Die Kathedrale Sv. Marko ist das bedeutendste Bauwerk Korčulas. Die dreischiffige Basilika wurde von Beginn des 15. Jh. bis Mitte 16. Jh. auf Resten eines romanischen Vorgängerbaus errichtet. Das schlichte Portal wurde 1412 von Borino da Milano am Übergang zur Renaissance geschaffen und wird von zwei Löwen bewacht. Der Glockenturm ist ein Werk von Marko Andrijić.
In der Kathedrale fällt zunächst das Ziborium über dem Hauptaltar ins Auge, ebenfalls ein Werk von Marko Andrijić (1486). Das Bild hinter dem Altar ("Die Heiligen Markus, Hieronymus und Bartholomäus") sowie die "Verkündigung" im südlichen Seitenschiff sind Frühwerke des venezianischen Malers Jacopo Tintoretto (um 1550). Ebenfalls im Südschiff ist die "Hl. Dreifaltigkeit" von Leandro Bossano (1622) sowie eine mit Goldrahmen geschmückte Ikone der "Muttergottes von der Insel" (1571) zu finden. Sehenswert ist auch ein Barockaltar mit vergoldeten Holzfiguren, der 1576 vom einheimischen Künstler Franjo Čiočić geschaffen wurde.
Korčula: Kathedrale Sv. Marko (2004)
Direkt an das Nordschiff schließt sich die barock ausgestattete Pestkapelle an. Sie wurde 1525 von Marko Pavlovič an die Kathedrale angebaut und ist dem Fürbitter der Pestkranken, dem Hl. Rochus (Sv. Rok), geweiht.
Etwas versteckt hinter der Kathedrale an ihrer Nordseite befindet sich die kleine gotische Kapelle Sv. Petar aus dem 14. Jh.. Sie besitzt ein Renaissance-Portal und wird heute als Ausstellungsraum genutzt.
Der Arneri-Palast auf der Nordseite des Hauptplatzes ist durch den Zusammenschluss mehrerer Parzellen entstanden. Er vereint Elemente aus Barock, Spätgotik und Renaissance und besitzt einen prächtigen Innenhof.
Im Gabrielli-Palast (16. Jh.) ist heute das Stadtmuseum untergebracht. Es zeigt Exponate zur Geschichte der Stadt und der Insel. Breiten Raum nimmt dabei die Steinmetz- und Schiffsbaukunst ein. Neben Schiffsmodellen ist hier auch eine mittelalterliche Steinmetzwerkstatt ausgestellt.
Vom Domplatz führen Wegweiser zum Marco-Polo-Haus in einer schmalen Seitengasse. Hier soll der berümte Weltreisende nach Meinung vieler Korčulaner geboren sein. Leider kann das Haus zur Zeit nicht besichtigt werden.
In den Gassen der Altstadt findet man an zahlreichen Häusern Wappen über den Eingängen, Zeugnis des einstigen Reichtums der Stadt. Obwohl viele Paläste bereits verfallen sind, sind einige Höfe noch gut erhalten.
Korčula: typischer Innenhof (2004)
Im Südosten der Altstadt befindet sich die Allerheiligenkirche (Svi Sveti). Sie wurde 1301 von einer Laienbruderschaft gegründet und später barockisiert. Zu ihrer Innenausstattung zählen die barocke Kassettendecke von 1713, das um 1500 entstandene Ziborium sowie die monumentale, geschnitzte Pietà des österreichischen Bildhauers Georg Raphael Donner. Das Polyptychon "Schmerzensmann" rechts vom Altar wurde 1439 von Blaž Jurjev Trogiranin geschaffen.
Im ehemaligen Stadthaus der Laienbruderschaft gegenüber der Allerheiligenkirche befindet sich heute ein Ikonenmuseum.
Umgebung der Altstadt
Die Uferstraße westlich der Altstadt führt vorbei am Kloster der Dominikanerinnen. Von hier aus hat man eine guten Aussicht auf die Altstadt. Etwas weiter kommt man zum Dominikanerkloster. Hier biegt die Straße ins Landesinnere ab und führt über eine bewaldete Anhöhe zurück zur Hauptstraße. Oberhalb der Straße gibt es einen Aussichtspunkt. Von ihm hat man einen besonders guten Überblick über die Stadt und das Archipel von Korčula. Auf dem Berg befindet die Festung Sv. Vlaho, die 1813 von den Engländern als Wellington-Fort angelegt wurde.Der Stadtstrand von Korčula liegt südöstlich der Altstadt hinter dem Hafen. Bessere Strände besitzen aber die meisten Hotels. Beliebt als Badeinsel ist auch die östlich vorgelagerte Insel Badija. Sie bietet schöne Fels- und Kiesstrände. Taxiboote bringen die Gäste von der Marina aus dorthin.
Auf der Insel steht auch ein Franziskanerkloster aus dem 15. Jh., das als Erholungsheim genutzt wird. Der Kreuzgang von 1477 ist ein schönes Beispiel der dalmatinischen Gotik. Die barock ausgestattete Kapelle an der Nordseite wurde vom venezianischen Baumeister Giorgio Massani angebaut.