flag    NP Krka - Skradin


Skradin

Die Ortschaft Skradin (700 Einwohner) liegt westlich der Krka-Fälle am Übergang des Canyons in den Prokljan-See. Der Ort besitzt einen Jachthafen und ist ein beliebter Ausgangspunkt für Bootsfahrten auf der Krka. Zu erreichen ist der Ort aus Šibenik per Boot oder Bus sowie über eine Ausfahrt an der neuen Autobahn Zagreb - Split.

Von Skradin bringen Taxiboote die Besucher in wenigen Minuten zum Eingang des Nationalparks. Dabei passieren sie auch die Skradin-Brücke, die 1930 als schönste Stahlkonstruktion erbaut und im 2. Weltkrieg von der Deutschen Wehrmacht bei ihrem Rückzug aus Dalmatien zerstört wurde. Die heutige Brücke wurde 1953 errichtet und markiert die südwestliche Grenze des Nationalparks.

Skradin: Blick vom Rasthof an der neuen Autobahn (2006)
Skradin: Blick vom Rasthof an der neuen Autobahn (2006)

Wenn man den kleinen Ort heute sieht, ahnt man nur wenig von seiner Bedeutung in früherer Zeit: Zu illyrischer Zeit war die Siedlung Scardona das Zentrum des Stammes der Liburner. Später folgten die Römer. Ab dem 6. Jh. war Skradin Bischofssitz, und einige der frühkroatischen Könige hatten hier ihre Pfalzen.

Im 14. Jh. kam Skradin zu Venedig. In der Folgezeit war der Ort heftig zwischen Venedig und den Türken umkämpft und wechselte mehrfach den Besitzer. Mit Zerfall der Republik Venedig fiel auch Skradin 1797 mit dem übrigen Dalmatien an Österreich-Ungarn.

Nach dem Zerfall des ehemaligen Jugoslawien gab es bis zum November 1993 in der Umgebung des Nationalparks erneut heftige Kämpfe.

Krka bei Skradin (2005)
Krka bei Skradin (2005)

Skradinski Buk

Der Skradinski Buk ist der letzte und zugleich der wasserreichste Katarakt der Krka. Viele bezeichnen ihn als den schönsten Travertin-Wasserfall Europas. Auf einer Strecke von mehr als 800 m fällt die Krka in 17 Stufen um insgesamt 46 m. Dabei senkt sich das Gelände um den je nach Wasserstand 200 bis 400 m breiten Katarakt treppenförmig ab.

Zu erreichen ist der Wasserfall über die Straße von Šibenik nach Knin, von der man bei Lozovac (ca. 10 km von Šibenik) nach links abbiegt. Der Eingang zum Nationalpark befindet sich am Parkplatz oberhalb der Wasserfälle. Hier gibt es auch ein Restaurant. Busse bringen die Besucher über eine schmale, gewundene Straße ins Tal. Unterwegs hat man einen herrlichen Ausblick auf die tief unten liegende Krka, die oberhalb des Katarakts mit der Čikola zusammenfließt.

Skradinski Buk (1999)
Skradinski Buk (1999)

Vom Busparkplatz an der Südseite der obersten Staustufe führen beschilderte Wege zum Teil über Stege und Brücken durch die dichte, dschungelartige Vegetation des Skradinski Buk zu den einzelnen Bassins. Der Abstieg zum untersten Becken erfolgt auf der Nordseite der Wasserfälle. Im untersten Becken kann man in dem kalten, klaren Wasser baden. Eine Liegewiese lädt zu einer Pause ein.

Über eine Brücke gelangt man wieder auf die Südseite des Flusses. Auf dem Rückweg zum Busparkplatz passiert man einen Aussichtspunkt, von dem man einen herrlichen Blick auf die letzte Staustufe hat. Sie diente als Kulisse in einem der Winnetou-Filme.

Skradinski Buk (2004)
Skradinski Buk (2004)

In der Nähe des Busparkplatzes befinden sich mehrere Cafés sowie ein kleines, aber sehenswertes etnographisches Museum. Es zeigt neben Webstühlen und alten Wassermühlen u.a. eine uralte "Waschmaschine". Sie besteht aus einem runden Steinbecken, das vom Wasser des Flusses durchströmt wird. Legt man schmutzige Wäsche in das Becken, so bleibt sie aufgrund der Strömung ständig in Bewegung und wird auf diese Weise wie in einer modernen Waschmaschine gereinigt.

weiter...