Ludbreg

Das Städtchen Ludbreg (8700 Einwohner) ist seit dem Mittelalter als Wallfahrtsort bekannt. Der Ort liegt am westlichen Rand der Podravina etwa auf halber Strecke zwischen Varaždin im Nordwesten (25 km) und Koprivnica (20 km).

Geschichte

Bereits in römischer Zeit gab es an Stelle des heutigen Ludbreg eine stadtähnliche, mit Mauern befestigte Siedlung, Iovia-Botiva. Sie war im 4. Jh. sogar Bischofssitz.

Die heutige Stadt wurde erstmals 1320 als Castrum Ludbreg erwähnt, wahrscheinlich benannt nach dem Kreuzfahrer Lobring, der die Siedlung gründete.

Im Jahr 1411 soll Ludbreg Ort eines Blutwunders gewesen sein: Während einer Messe verwandelten sich Brot und Wein in den Leib und das Blut Christi. Seither ist Ludbreg - was man auch als "verrückter Hügel" übersetzen kann - alljährlich das Ziel unzähliger Pilger. 1513 wurde das Wunder durch Papst Leo X. offiziell von der Kirche anerkannt. Der Kelch mit dem Blut Christi wird seitdem in der Pfarrkirche aufbewahrt.

Sehenswertes

Im Zentrum der kleinen Stadt steht das Schloss der Familie Batthyány. Zu dem aus drei im klassizistischen Stil errichteten Gebäuden bestehenden Schlosskomplex gehört auch eine Schlosskapelle, die mit spätbarocken Wandmalereien ausgestattet ist. Heute beherbergt das Schloss das Europäische Zentrum Ludbreg des Kroatischen Instituts für Denkmalschutz, das vor allem von Institutionen des Freistaats Bayern ins Leben gerufen wurde.

Ludbreg: Stadtschloss (2008)

Im Zentrum des dem Schloss gegenüber liegenden Hauptplatzes befindet sich eine barocke Gebetssäule mit vergoldeten Figuren.

Nur wenige Schritte entfernt erinnert die farbige Pflasterung des Platzes an eine Legende, nach der die Stadt Ludbreg im Zentrum der Welt liegt. Zur Entstehung dieser Legende trugen neben der strategisch günstigen Lage der früheren Römersiedlung auch die Legende von Ludberga, einer Frau mit übernatürlichen Kräften, die im Mittelalter hier gegen den Teufel kämpfen musste, sowie das bereits erwänte Blutwunder bei.

In der gotischen, 1829 umgebauten und erweiterten einschiffigen Pfarr- und Wallfahrtskirche Sv.Trojstva (Dreifaltigkeitskirche) befindet sich eine barocke Predigerkanzel. Die Fresken wurden erst 1937 von M.Rački angelegt. Die umgebende Kirchhofmauer besitzt an ihrer Innenseite einen schönen Bogengang. Das Portal wurde 1779 errichtet. An einem Seitenausgang in Richtung des Hauptplatzes befindet sich ein Bodenrelief mit einer Medaille, die Ludbreg als Zentrum der Welt ausweist.

Ludbreg: "Zentrum der Welt" (2008)

Bereits 1739 hatte der Landtag in Varaždin beschlossen, für die Pilger eine Wallfahrtskapelle in Ludbreg zu bauen. Doch erst 1994 wurde auf einem Gelände etwas außerhalb des Zentrums, unweit des Stadtschlosses, eine moderne Wallfahrtskapelle mit einem Kreuzweg errichtet. Seither finden die alljährlich am ersten Septemberwochenende stattfindenden Wallfahrten hier ihr Ziel.

Ludbreg: Neue Wallfahrtskirche (2008)

Links: Stadt Ludbreg, Tourismuszentrale Ludbreg.