flag    Solin


Die Stadt Solin (20000 Ew.) ist heute ein Industrievorort der nur 6 km südlich gelegenen Metropole Split. Hier befindet sich u.a. eines der größten Zementwerke Kroatiens. Touristisch interessant, jedoch nur wenig erschlossen, sind die Ausgrabungen der antiken Stadt Salona im Norden der Stadt.

Geschichte

Bereits die Griechen gründeten in der fruchtbaren Ebene am Jadro zusammen mit illyrischen Ureinwohnern die Siedlung Salona. Durch Handel mit anderen Kolonien wuchs diese bald zu einer bedeutenden Stadt heran.

Im Jahr 119 v.Chr. besiegten römische Heere das Gebiet um Salona und gliederten die östliche Adriaküste in ihr Reich ein. Salona erhielt den Status einer Militärkolonie und wurde Hauptstadt der neuen Provinz Dalmatia. In der Folgezeit wurde die Stadt ausgebaut und befestigt. Die Bevölkerung wuchs zeitweise auf 60000 Einwohner an. Es entstanden Hafen- und Wehranlagen, ein Amphitheater für 20000 Zuschauer, ein Forum mit Tempeln, Thermen, Wohngebäude und Basiliken.

Solin: Römersiedlung "Salona" (2001)
Solin: Römersiedlung "Salona" (2001)

Ihre Blütezeit hatte die Stadt zur Zeit des römischen Kaisers Diokletian (240-316), der wahrscheinlich in Salona geboren wurde und das benachbarte Split zu seiner Residenz ausbauen ließ.

Als Ende des 5. Jh. das weströmische Reich zerfiel, wurde auch Salona teilweise von den Ostgoten zerstört. Die Stadt blieb aber auch unter den Goten Hauptstadt der Provinz Dalmatien.

Im Jahr 614 wurde Salona von den Awaren erobert und zerstört, ein Schlag von dem sich die Stadt nie wieder erholte. Das neue Solin entstand außerhalb der antiken Stadt und war im 9.-11. Jh. Hauptstadt des kroatischen Königreiches. Hier wurde im Jahr 1075 Fürst Zvonimir von päpstlichen Gesandten zum König gekrönt.

Am Ende des Mittelalters verlor die Stadt an Bedeutung. Heute leben nur noch ca. 5000 Einwohner in der Stadt.

Sehenswertes

Bereits im 19. Jh. wurden Reste der antiken Stadt Salona freigelegt. Das Ausgrabungsgebiet im Norden der heutigen Stadt ist jedoch bis heute nur wenig erschlossen. Einige Fundstellen sind zu einem archäologischen Park zusammengefasst, andere liegen verstreut inmitten von Gärten oder im Bereich der heutigen Stadt. Der Eingang zum Park befindet sich an der alten Straße nach Trogir.

Neben Resten der römischen Kultur findet man in Salona auch zahlreiche Zeugnisse aus frühchristlicher Zeit. Wie andere Provinzhauptstädte hat Salona sehr schnell die neue Religion angenommen. So findet man gleich im Eingangsbereich die Reste der dreischiffigen Basilika Manastirine.

In der Basilika sowie in der Umgebung der anderen Kirchen wurden zahlreiche Sarkophage gefunden, da hier bis zur Zerstörung der Stadt durch die Awaren das Grab des Hl. Domnius war und viele Menschen in seiner Nähe begraben sein wollten. Viele dieser Fundstücke sind heute in Museen in Split, insbesondere im Museum Kroatischer Archäologischer Denkmäler zu sehen.

Solin: "Salona", Eingangsbereich (2002)
Solin: "Salona", Eingangsbereich (2002)

Vom kleinen Museum (Tusculum) am Eingang des Parks führt eine Allee zum größten Ausgrabungsfeld. Hier befinden sich u.a. Reste einer Therme, einer Basilika und einiger Wohngebäude. Durch die ehemalige Porta Caesarea verlässt man das Ausgrabungsfeld Richtung Westen.

Der Weg führt zunächst vorbei an Gärten. Nach etwa 500 m zweigt ein kleiner Weg nach rechts ab. Er führt zur Ausgrabung einer kleinen Kapelle. Auch hier wurden Sarkophage gefunden.

Nochmals ca. 300 m weiter auf dem Hauptweg erreicht man ein weiteres großes Ausgrabungsfeld in der Nähe der Küstenstraße. Hier befindet sich das alte Amphitheater.

Solin: "Salona", Amphitheater (2001)
Solin: "Salona", Amphitheater (2001)

Zum Meer hin werden die Ausgrabungen durch die autobahnähnlich ausgebaute, stark befahrene Küstenstraße begrenzt. Sie verläuft inmitten der antiken Stadt.

Nahe der Küstenstraße, jedoch weiter östlich gelegen, wurden die Reste eines weiteren Theaters gefunden.

Innerhalb der Stadt, gut von der Schnellstraße in Richtung Split zu sehen, ist ein römisches Aquaedukt erhalten. Es lieferte Trinkwasser vom Fluss Jadro nach Salona und zum Diokletianspalast nach Split.

Links: Stadt Solin, Solin-Info, Solin24.