Trogir
Die Stadt Trogir (13000 Ew.) liegt 25 km westlich von Split. Sie besitzt einen außergewöhnlich schönen, fast vollständig erhaltenen Stadtkern, der auf einer kleinen Insel zwischen dem Festland und der Insel Čiovo liegt.
Ähnlich wie in Korčula sind, ursprünglich komplett von einer Stadtmauer umgeben, auf engstem Raum alle wichtigen Gebäude der Stadt vereint: Kirchen, Paläste und Bürgerhäuser. Darum wurde die Altstadt 1997 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen.
Trogir: Altstadt (2001)
Bademöglichkeiten gibt es in Trogir selbst kaum. Strände findet man jedoch nur wenige Kilometer entfernt auf der Insel Čiovo.
Geschichte
Die Stadt Trogir geht auf die Siedlung Tragurion (griech.: Ort am Ziegenberg) zurück, die griechische Siedler aus Issa (Vis) im 3. oder 2. Jh. v.Chr. gründeten.Später folgten die Römer in Dalmatien, und der Ort entwickelte sich zunächst zu einem blühenden Handelshafen. Doch schon während der römischen Kaiserzeit, noch mehr in byzantinischer Zeit, verlor Trogir wieder an Bedeutung gegenüber dem benachbarten Salona (Solin), das Hauptstadt der Provinz Dalmatien geworden war.
Erst nachdem die Slawen im 9./10. Jh. die Herrschaft übernahmen, blühte der Ort wieder auf (Handel, Seefahrt), wurde im 11. Jh. Bischofssitz und bekam im Jahr 1107 vom ungarisch-kroatischen König Koloman die Stadtrechte verliehen. Nachdem Trogir 1123 durch die Sarazenen bis auf die Grundmauern zerstört wurde, wurde die Stadt schnell wieder aufgebaut.
Bald war Trogir wieder so mächtig wie vor der Zerstörung, und als 1242 die Tataren in der Umgebung von Trogir einfielen, suchte König Béla IV. Schutz in der Stadt. Ein Jahr später (1243) mündete der Wettstreit mit dem benachbarten Split in einer Seeschlacht. Schließlich wurde die Stadt 1322 unter den Schutz von Venedig gestellt.
Da Trogir als autonome Stadt weit reichende Rechte besaß, begann Mitte des 13. Jhs. eine rege Bautätigkeit. In dieser Zeit entstanden der Dom, zahlreiche gotische Paläste, Klöster und Kirchen, und es lebten zahlreiche adlige Familien in der Stadt.
1420 fiel Trogir und ganz Dalmatien an Venedig. Obwohl die Stadt, die nun Traú genannt wurde, gegenüber dem benachbarten Spalato (Split) und Zara (Zadar) etwas an Bedeutung verlor, änderte sich zunächst nicht viel.
Erst die Bedrohung durch die Türken Ende des 15. Jhs. konnte die Blütezeit beenden. Gegen die drohenden Überfälle wurde die Festung Kamerlengo sowie weitere Bastionen errichtet. Dennoch geriet die Stadt schnell in Vergessenheit.
Trogir: Uferpromenade vor der Festung Kamerlengo (1999)
Als Dalmatien nach dem Ende der Republik Venedig 1797 an Österreich fiel, war Trogir längst nur noch ein Provinznest. So überstand sie das napoleonische Zwischenspiel (1806-1814) ebenso unbeschadet wie den ersten Weltkrieg und das jugoslawische Königreich (1918-1942).
Im 2. Weltkrieg wurde der Nordwestteil der Altstadt bei einem Luftangriff zerstört. Nach dem Krieg wurde es wieder ruhig um die Stadt, die sich mit Werft und Kunststofffabrik zum Industriestandort entwickelte.
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