Insel Krk
Die Insel Krk (18000 Einwohner) ist mit 405,2 km2 Fläche und 219 km Küstenlänge hinter Cres die zweitgrößte Adriainsel. Sie liegt im Norden der Kvarner Bucht vor der Festlandsküste zwischen Kraljevica und Senj.
Neben einer sehr gut ausgebauten touristischen Infrastruktur hat die Insel auch unberührte Natur sowie zahlreiche malerische Küstenorte zu bieten. Das Landschaftsbild ist sehr unterschiedlich: Während die dem Festland zugewandte Nordostseite der Insel aufgrund der häufigen Winde kahl und ohne nennenswerte Vegetation ist, gibt es im gebirgigen Osten der Insel auch fruchtbare Täler. Der Westen und Südwesten wiederum ist von mildem Klima geprägt und zum großen Teil mit Laubwald bewachsen.
Blick von der Küstenstraße bei Senj zur Insel Krk (2001)
Seit 1980 ist die Insel bei Kraljevica durch eine Brücke (Krčki Most) mit dem Festland verbunden. Sie wurde noch vom früheren jugoslawischen Staatsführer Tito in Auftrag gegeben, konnte nach vier Jahren Bauzeit jedoch erst kurz nach seinem Tod dem Verkehr übergeben werden. Damals galt die ca. 1300 m lange und über 60 m hohe Stahlbetonkonstruktion als technische Meisterleistung. Der 390 m lange Bogen zwischen dem Festland und der kleinen Insel Sv. Marko übertraf den bis dahin größten Bogen der Hafenbrücke in Sydney.
Brücke zur Insel Krk bei Kraljevica (2009)
Mit den Nachbarinseln ist Krk durch Fährlinien verbunden. Im Sommer verkehren vom kleinen Fährhafen Valbiska mehrmals täglich Fähren nach Merag auf der Insel Cres und Lopar auf der Insel Rab. Der Flughafen im Norden der Insel bringt nicht nur Touristen von und zur Insel Krk, sondern bedient auch die nur etwa 25 km entfernte Industrie- und Hafenstadt Rijeka.
Die wichtigsten Orte der Insel sind Omišalj im Norden, der Hauptort Krk in einer tiefen Bucht an der Südseite, Punat und Vrbnik etwas östlich von Krk sowie Baška im äußersten Südosten der Insel.
Touristen finden auf der Insel Krk ein breites Freizeitangebot: Vor allem die Badeorte an der Westküste bieten mit Bootsverleih, Wasserski und Surfen zahlreiche Aktivitäten. Badebuchten mit Fels- oder Kiesstränden gibt es aber fast an der gesamten Küste. Sie sind oftmals aber nur über schmale, zum Teil steinige Pfade zu erreichen. Besonders beliebt, im Sommer aber auch überlaufen, ist der 2 km lange Strand bei Baška. Der Ort ist aber auch beliebt für Wanderungen zu den Aussichtspunkten im gebirgigen Hinterland. Eine der größten Marinas an der kroatischen Küste befindet sich im Südosten der Insel in Punat.
Geschichte
Die Insel Krk war schon in prähistorischer Zeit besiedelt. Aus dieser Zeit stammen Reste von Siedlungen, die in der Nähe der Orte Baška, Vrbnik, Dobrinj und Malinska gefunden wurden. Später lebten für lange Zeit Angehörige der illyrischen Volksstämme der Liburner und Jagoden auf Krk.Im 2./1. Jh. v.Chr. besiegten die Römer die Liburner und setzten sich nachfolgend auf der Insel fest. Bald erhielt die Stadt Krk (lat.: Curicum) römisches Bürgerrecht und wurde mit mächtigen Mauern befestigt. Nach der Teilung Roms kam die Insel im Jahr 395 zunächst unter die Verwaltung Westroms, das 476 vom germanischen König Odoaker besiegt wurde. Im 6. Jh. fiel die Region schließlich unter byzantinische Herrschaft.
Im 7. Jh. drangen in mehreren Schüben Slawen auf die Insel vor, die vom 9. Jh. an - formal noch unter der Herrschaft von Byzanz - von einheimischen Fürsten regiert wurde.
Im Jahr 1001 geriet Krk zum ersten Mal unter venezianische Herrschaft, doch erst im zweiten Anlauf 1118 konnte sich Venedig auf der Insel festsetzen. Auch in dieser Zeit stand die Insel weiterhin unter der Verwaltung durch ein einheimisches Adelsgeschlecht, den späteren Frankopanen. Erst nachdem 1480 der letzte Krker Frankopanenfürst Ivan Frankopan in Venedig eingekerkert wurde, übernahm Venedig endgültig die Macht. In dieser Zeit entstanden zahlreiche Bauwerke auf der Insel. Gleichzeitig mussten die Bewohner aber auch einen hohen Tribut zahlen: So forderte Venedig nicht nur hohe Steuern und Lieferungen von Holz, Fischen, Salz oder Gold sondern auch erfahrene Seeleute.
Nachdem das venezianische Reich untergegangen war (1797) kam Krk - nur unterbrochen druch das napoleonische Zwischenspiel 1809-1813 - bis zum 1. Weltkrieg unter österreichische Verwaltung. Langsam verbesserte sich die Situation der Insel wieder, vor allem nachdem in der Mitte des 19. Jhs. im nahen Rijeka mit dem Ausbau des Hafens begonnen wurde.
Nach dem 1. Weltkrieg fiel Krk 1918 zunächst unter italiensiche Verwaltung, wurde aber anders als weite Teile Istriens 1920 im Vertrag von Rapallo dem neuen Königreich Jugoslawien zugesprochen. Im 2. Weltkrieg fiel Krk 1941-1943 erneut in italienische Hand und war anschließend bis zur Befreiung am 17. April 1945 deutsches Besatzungsgebiet.
Obwohl es schon vorher erste Feriensiedlungen gab, begann der Aufschwung des Tourismus vor allem in den 1980er Jahren nach dem Bau der Brücke vom Festland auf die Insel.