Lošinjer Inseln
Zu den Lošinjer Inseln zählen die bewohnten Inseln Unije, Srakane, Susak und Ilovik sowie einige kleinere, unbewohnte Inseln in der Umgebung der Insel Lošinj. Im Gegensatz zu den großen Inseln in der Kvarner Bucht bieten diese Ruhe und Abgeschiedenheit, denn es gibt nur wenige, einfache Privatunterkünfte auf den Inseln und keinen Autoverkehr.
Zu erreichen sind die Inseln mit Ausflugsschiffen von den benachbarten Inseln Cres und Lošinj. Die bewohnten Inseln werden ganzjährig von einer Personenfähre aus Mali Lošinj angesteuert. Sie verkehrt aber nur in den Sommermonaten täglich. In dieser Zeit werden Unije, Susak und Ilovik mehrmals in der Woche mit dem Katamaran von Rijeka über Cres nach Mali Lošinj angelaufen.
Unije
Die westlich von Lošinj gelegene Insel Unije ist mit einer Fläche von 16,8 km2 und einer Küstenlänge von rund 37 km die größte der Lošinjer Inseln. Die sanft hügelige Insel ist vielerorts mit dichter Macchia und Eichenwald bewachsen und aufgrund ihres langen, flachen Kiesstrandes an der Westküste vor allem bei Badegästen beliebt. Die einsamen, tief eingeschnittenen Buchten an der zerklüfteten Ostseite der Insel sind hingegen eine beliebte Anlaufstelle für Bootstouristen, die hier auch mit größeren Jachten unentdeckt vor Anker gehen können.Wie die Reste einer Villa rustica beweisen, war die Insel Unije bereits zu römischer Zeit besiedelt. Heute leben zwischen 50 und 80 Einwohner auf der Insel. Die einzige Ortschaft liegt im Südwesten der Insel. Sie ist von Feldern, Wein- und Olivengärten umgeben und besteht aus bunten, meist einstöckigen Häusern aus dem 19. Jh., die so errichtet wurden, dass sie sich nicht gegenseitig den Blick aufs Meer versperren.
Zahlreiche, teils unwegsame Pfade führen vom Inseldorf zu den einsameren Buchten an der Ostküste und zu den Kaps an der Nord- und Südseite der Insel. Vom Hügel Kalk, mit 132 m die höchste Erhebung der Insel, hat man einen schönen Ausblick auf die benachbarten Inseln Male und Vele Srakane.
Neben dem Fischfang ist der Tourismus die Haupteinnahmequelle der Insel. Viele Einwohner bieten im Sommer Privatunterkünfte an, und in den beiden Gaststätten des Ortes bekommt man frische Fischgerichte.
In den Sommermonaten wird Unije fast täglich von Schiffen aus Mali Lošinj angelaufen, und mit dem Katamaran besteht mehrmals in der Woche Anschluss nach Cres und Rijeka. Seit 1976 gibt es auch ein kleines Flugfeld mit unbefestigter Landebahn nordöstlich des Inselortes.
Links: Insel Unije.
Vele und Male Srakane
Die kleinen Inseln Vele und Male Srakane (1,2 bzw. 0,9 km 2) bilden die Verlängerung des Bergrückens auf der Insel Unije, von der sie nur etwa 2 km entfernt sind, nach Südosten hin. Dabei sind sie selbst nur durch einen ca. 70 m breiten Kanal voneinander getrennt.Die leicht hügeligen Inseln bestehen aus Kalkstein, der an vielen Stellen von sandigem Lehm überlagert ist. Obwohl die Inseln sehr klein sind, weisen sie je nach Untergrund (Lehm oder Sand) und Lage sehr unterschiedlichen Bewuchs mit Macchia, Schilf oder Gras auf. Südlich der Insel Male Srakane gibt es eine Unterwasserhöhle, die sog. "Kathedrale", die bei Tauchern sehr beliebt ist.
Wie Unije war auch Vele Srakane bereits im Altertum besiedelt. Heute gibt es auf beiden Inseln je eine Ortschaft, die denselben Namen wie die Insel trägt. Dennoch besitzt nur Vele Srakane eine Anlegestelle für größere Boote, die mehrmals in der Woche von Schiffen aus Mali Lošinj angesteuert wird.
Die meisten Einwohner wohnen nur im Sommer auf den Inseln und verbringen den Winter auf dem Festland. Sie leben wie früher hauptsächlich von Fischfang und Landwirtschaft.
Susak
Die leicht hügelige Sandinsel Susak (3,7 km2), nur knapp 10 km westlich von Lošinj, ist vor allem für ihre Sandstrände und für den auf Sand angebauten Wein bekannt. Sie wird daher gerne mit Booten von den benachbarten Inseln angefahren.Susak wird im Sommer täglich außer donnerstags mit dem Katamaran aus Rijeka angesteuert. Darüberhinaus gibt es eine tägliche Schiffsverbindung nach Mali Lošinj.
Die Insel besteht aus einem Sockel aus Kalkstein, der von verdichteten Sandschichten überlagert wird und weitgehend mit Schilfrohr, Brombeeren und Weinstöcken bewachsen ist. Dadurch wirkt die Insel auch im Sommer grün und unterscheidet sich deutlich im Aussehen von den benachbarten Inseln. Höchste Erhebung der Insel ist der 96 m hohe Berg Garba, auf dem ein Leuchtturm steht.
Noch bis ins 18. Jh. galt Susak als eine der wohlhabendsten Inseln im Archipel von Cres und Lošinj, da die Insel die Venezianer mit Wein und erfahrenen Seeleuten versorgte. Mit dem Untergang Venedigs (1797) wurden viele Menschen arbeitslos und wanderten nach Amerika aus. Eine weitere Auswanderungswelle zu Beginn des 20. Jhs. führte dazu, dass in den 1930er Jahren im New Yorker Stadtteil Hobackan die Mehrheit der Bevölkerung von ehemaligen Inselbewohnern gestellt wurde.
Aufgrund der Abgeschiedenheit der Insel und ihrer mehr als 1000 Jahre langen Besiedelung konnten sich auf Susak ein eigener Dialekt und eigene Traditionen entwickeln, die sich bis heute erhalten haben. Dazu gehören auch die Trachten der Inselbewohner, bei denen die Frauen Röcke tragen, die über dem Knie enden - eine Besonderheit, die bei keiner anderen Tracht in Europa bekannt ist.
Das einzige Dorf der Insel befindet sich an der Bucht Dragoča im Nordosten der Insel. Es besteht aus zwei Siedlungen, in denen rund 190 Einwohner vorwiegend vom Tourismus, Weinbau und Fischfang leben. Der Hafenort Dolnje Selo (Unterdorf) bildet mit dem Bootsanleger, einem Restaurant, einer Bar und einem Supermarkt das Zentrum der Insel. Über mehrere Treppen gelangt man vom Unterdorf in die oberhalb des Hafens an einem Hang gelegene, ältere Siedlung Gornje Selo (Oberdorf), die sich um eine Benediktinerabtei aus dem 11. Jh. entwickelt hat.
Im Innenhof der Benediktinerabtei steht die im 15. Jh. errichtete und mehrfach umgebaute Kirche Sv. Mihovil. In ihr befindet sich ein romanisches Holzkreuz aus dem 12. Jh., das unter dem Namen "Veli Bouh" (Großer Gott) bekannt ist. Einer Legende nach wurde das Kreuz an der Insel angespült und in die Kirche gebracht. Seitdem kann das Kreuz nicht mehr aus der Kirche herausgeholt werden, da es nicht mehr durch die hindurchpasst, durch die es in die Kirche hineingebracht wurde.
Südöstlich des Ortes befindet sich die flache Sandbucht Bok, die bei Badeurlaubern sehr beliebt ist.
Links: Insel Susak.
Ilovik
Die nur 5,8 km2 große Insel Ilovik befindet sich nur wenige Kilometer südlich der Insel Lošinj. Abgesehen von der Insel Pag ist sie damit die südlichste Insel in der Kvarner Bucht. Man kann die Insel mehrmals in der Woche mit dem Katamaran aus Rijeka und täglich mit der Personenfähre von Mali Lošinj aus erreichen.Die etwas hügelige, vorwiegend mit Macchia und Olivenbäumen bewachsene Insel gilt als Blumenparadies: Vor allem im gleichnamigen Inselort an der Nordseite der Insel gibt es kaum einen Garten, in dem nicht Hortensien, Rosen, Rosmarin- und Oleanderbüsche oder andere Zierpflanzen wachsen. Selbst Eukalyptusbäume gedeihen in dem milden Klima der Insel gut. Ilovik ist aber auch wegen der zahlreichen Bademöglichkeiten rund um die Insel, wegen der Sandbucht Parzine im Südosten und nicht zuletzt wegen ihrer Nähe zur Insel Lošinj bei Besuchern sehr beliebt.
Die Insel wurde Ende des 18. Jhs. durch Bauern von der Insel Lošinj besiedelt und besitzt heute rund 170 Einwohner, die hauptsächlich vom Tourismus und vom Fischfang leben. In den beiden Restaurants der Insel - Rozmari und Oliva - kann man sehr gut Fischgerichte oder den Inselkäse genießen.
Traditionsgemäß werden die Bewohner der Insel auf der dem Inselort gegenüberliegenden Friedhofsinsel Sv. Petar beerdigt. Der dortige Friedhof ist von den Überresten der Bendiktinerabtei Sancti Petri de Nembis aus dem 11. Jh. umgeben. Außerdem befinden sich auf der Insel die Reste einer venezianischen Festung.
Skippern dient der nur etwa 250 breite, gut vor Wind geschützte Kanal (Ilovacka Vrata), der die beiden Inseln voneinander trennt, als natürlicher Hafen.